Turnier-Gemeinschaft Vechta (TGV)
Als Ludger Fischer im Jahre 2001 zum Vorsitzenden des Oldenburger Reiterverbandes gewählt wurde, sprühte er vor Tatendrang. Noch im gleichen Jahr hat er mehrere Lehrgänge für den Reiternachwuchs und für die Vielseitigkeitsreiter organisiert. Im folgenden Jahr hat er das erste Jugendchampionat ins Leben gerufen und erfolgreich in die Tat umgesetzt.
Bald drängten Ludger Fischer äußere Umstände etwas für die „normalen“ Reiter des Oldenburger Landes zu erfinden. Ein größeres Turnier war umstrukturiert worden und es häuften sich die Klagen der hiesigen Reiter über ein fehlendes Turnier. Für Ludger Fischer und den Vorstand des Reiterverbandes stand fest: Wir brauchen ein Turnier für die Oldenburger Reiter. Im Herbst des Jahres 2003 wurde in Vechta das 1. Hallenchampionat „von Reitern für Reiter“ durchgeführt. Der Oldenburger Pferdezuchtverband hat für die Oldenburger Reiter seit dieser Zeit die Auktionshalle zur Verfügung gestellt. Damals wurde der Leitsatz geprägt: Zucht und Sport gehören zusammen.
Mit der dynamischen Art des agilen Vorsitzenden Probleme zu lösen konnten oder wollten einige seiner Weggefährten nicht Schritt halten. Ludger Fischer zog kurzfristig die Konsequenz und trat 2006 zurück. Das Jugendchampionat sollte in den Händen des Reiterverbandes bleiben. Nachdem Ludger Fischer das Hallenchampionat im gleichen Jahr noch unter dem Dach des Reiterverbandes durchführen konnte, gründete er 2007 mit einer Gruppe, die er für die Idee begeistern konnte, einen neuen Verein die „Turniergemeinschaft Vechta e. V.“, denn nur ein Verein kann und darf ein Turnier veranstalten. Unter seiner Leitung erreichte das Hallenchampionat nicht nur bei den hiesigen Reitern einen hohen Stellenwert.
Anfang des Jahres 2012 kündigte er den verhältnismäßig wenigen Mitgliedern der TGV an, dass er den Verein nicht weiter führen wolle. Als Grund nannte er seine unerwartet hohe persönliche Arbeitsüberlastung, die vorwiegend durch die Erweiterung seines Betriebes auf ihn zugekommen sei. Gerade im Herbst zur Zeit von JCH und HCH müsse er sich besonders um seinen Betrieb kümmern.
Diese Begründung war für die TGV-Mitglieder nicht neu, denn in den letzten vierJahren war der Vorsitzende auf seinem wichtigen Hallenchampionat immer nur als „Überraschungsgast“ am Samstagabend für wenige Stunden aufgetaucht. Er kam dafür von einer Messe aus Hannover und fuhr auch manchmal noch am gleichen Abend wieder zurück.
Wohl wissend, daß das Hallenchampionat für Ludger Fischer quasi das sportliche Lebenswerk und er für das Championat die Gallionsfigur ist, wurde ihm von den Mitgliedern jede mögliche Unterstützung angeboten. Leider hat er alle Vorschläge abgelehnt. Er stellte die Mitglieder vor die Alternative: „Entweder findet ihr einen anderen Vorsitzenden oder wir müssen den Verein auflösen.“
Nach intensiven Diskussionen wurde festgestellt, dass die mit vielen Mühen erreichte Bedeutung der TGV für die hiesige Reiterszene erhalten werden müsse. Man war sich auch einig, dass intensiv mehr Mitglieder und damit Helfer geworben werden sollten. Am 22. Mai ist Ludger Fischer zurückgetreten und Arnold Fischer wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Anschließend trat überraschend auch der stellvertre-tende Vorsitzende Richard Hannöver zurück. Beide versprachen die Durchführung der Championate, z. B. bei der Sponsorenwerbung, weiterhin zu unterstützen. Die Sitzung wurde daraufhin abgebrochen, denn weitere Wahlen waren nicht möglich.
Am 6. August 2012 trafen sich die verbliebenen 3 TGV-Mitglieder mit eingeladenen 14 Interessenten mit denen die Ziele der TGV in freundschaftlicher Stimmung eingehend besprochen wurden. Anschließend beantragten alle mit sofortiger Wirkung die Mitgliedschaft in der TGV. Mit der Zahl von 17 stimmberechtigten Mitgliedern - unter ihnen auch Hans Fleming, der damalige Vorsitzende des Reiterverbandes - hatte die TGV so viele Mitglieder wie noch nie. Hans Fleming ist überraschend am 12. Dezember des gleichen Jahres verstorben. Die Versammlung hat zuerst eine geänderte Satzung verabschiedet und anschließend einen neuen Vorstand gewählt.
Die sog. Altmitglieder freuen sich über die fröhliche Stimmung und den erkennbaren neue Schwung in der TGV. Hanno Naber ein Urgestein der TGV sagte kürzlich: „Es macht Spaß zu sehen mit welchem Elan die neuen Mitgliedern an ihre Aufgaben herangehen. Ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“